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In Heidelberg haben wir uns kennengelernt, seitdem waren wir unzertrennlich. Du warst nicht mehr ganz jung, aber doch noch recht frisch. Äußerlich warst du vielleicht nicht so ansehnlich, aber dafür robust, solide und zuverlässig.
Zusammen sind wir dann bald von der kleinen Universitätsstadt am Neckar ins größere Frankfurt gezogen, haben gemeinsam die Stadt und das Rhein-Main-Gebiet erkundet. Vom Rheingau bis nach Aschaffenburg und von Darmstadt bis in die Wetterau sind wir gemeinsam gereist.
Auch nach Köln hast Du mich begleitet, an Dom und Rhein sind wir entlang flaniert. Wir sind ins Bergische Land aufgestiegen und in die alte Bundeshauptstadt gefahren, ja sogar ins edle Düsseldorf hat man uns hineingelassen.
Schließlich sind wir auch noch zusammen nach München gereist. Vom Olympiapark und dem Englischen Garten bis zum Zoo in Hellabrunn und von der Messestadt Riem bis nach Nymphenburg und zur Blutenburg führten uns dort unsere Touren.
Ich habe dich nicht immer gut behandelt. Bei Sonne und Regen, Wind und Schnee habe ich dich angetrieben. Wir sind durch den Matsch gespritzt und durch den Schnee gepflügt, über Glatteis geschlittert und wütenden Hunden und abrupt und unvermittelt sich öffnenden Autotüren entkommen.
Manchmal ließ ich dich Tage lang irgendwo stehen, an Bahnhöfen oder Straßenbahnhaltestellen, Wind, Regen und Wetter schutzlos ausgeliefert. Immer hast du klaglos und brav auf mich gewartet und warst zuverlässig zur Stelle, sobald ich dich gebraucht habe.
Und nun bis du weg. Eines Morgens warst Du einfach nicht mehr da. Ohne Vorwarnung, ohne Abschied. Wir hatten gerade noch eine schöne Wald- und Seentour ins Darmstädter Land unternommen, am nächsten Tag wollten wir zum Hessentag nach Oberursel.
Wer hat Dich mitgenommen? Wen hast Du begleitet? Wird er oder sie dich gut behandeln oder vielleicht weiterverkuppeln? Oder wird er dich nach Gebrauch oder Missbrauch ins nächste Gebüsch oder gar in den Main werfen und verkommen lassen? Werden wir uns jemals wiedersehen?
Kommentar vom 31.08.2011 03:20:37 h, Gast
Irgendwie schön zu wissen, dass es mehr Menschen gibt, für die das Fahrrad nicht nur irgendein Gebrauchsgegenstand ist...